9 Tipps, zur emotionalen Stärkung in der Kinderwunschzeit
Der Versuch, schwanger zu werden, kann stressig und emotional sehr belastend sein.
Ich habe 9 grundlegende Tipps für dich, die dir helfen, während der Kinderwunschzeit mental gesund zu bleiben.
1. Erkenne deine Gefühle an und lasse Ängste zu.
Ein unerfüllter Kinderwunsch stellt eine schwierige emotionale Reise dar. Deshalb ist es wichtig, diese Gefühle zu akzeptieren, anstatt so zu tun, als gäbe es sie nicht. Es ist ganz natürlich, Trauer und Verlust zu empfinden, wenn man sich nicht in der Lage sieht, ein Kind zu bekommen. Besonders dann, wenn es denen, die man kennt und liebt, so leicht zu fallen scheint.
Wenn du diese Gefühle jedoch nicht richtig ausdrückst, kann das zu emotionalem Leid und sogar zu körperlichen Nebenwirkungen führen. Alle Paare, die mit Unfruchtbarkeit zu kämpfen haben, sollten die notwendigen Schritte unternehmen, um sich selbst und ihren Partnern gegenüber ehrlich zu sein, und zu zeigen, was sie fühlen. Nur dann können sie diese Gefühle richtig ansprechen und in der Lage sein, auf positive Weise voranzukommen.
Wenn du versuchst, deine Ängste aggressiv wegzuschieben, werden sie tendenziell stärker.
Umgekehrt kann ein Akzeptieren von Angst dir helfen, dich weniger ängstlich zu fühlen.
Aus evolutionärer Sicht besteht der nützliche Zweck von Angst darin, uns das Überleben zu sichern. Sie dient dazu, die Wachsamkeit zu erhöhen. Wenn wir die Angst leicht abschalten oder uns mit positiven Gedanken ablenken könnten, wäre die Angst nicht so nützlich.
Deine Angst erinnert dich daran, dass du etwas tust, das für dich wichtig ist. Um in der Kinderwunschzeit wieder Lebensfreude, Gelassenheit und Vertrauen zu empfinden, ist die Heilung der Gefühle unerlässlich. Um diese Heilung in Gang zu setzen, möchte ich dir gerne noch ein leicht zu erlernendes und dennoch kraftvolles Werkzeug an die Hand geben:
Folgende Sätze (hier am Beispiel vom Schmerz dargestellt) können dir helfen, deine Gefühle zu akzeptieren:
Schmerz, ich spüre dich.
Schmerz, ich danke dir, dass du da bist.
Schmerz, was kann ich für dich tun?
Schmerz, was willst du mir zeigen oder sagen!
Dieser Ansatz, kommt bei der sogenannten Emotionalkörpertherapie zum Einsatz, die sich im Umgang mit den eigenen Gefühlen als sehr erfolgreich erwiesen hat.
2. Überlege, das Lesen von Internetseiten und Foren zum Thema Schwangerschaft einzuschränken
Bei jeder Form von Angst neigen Menschen dazu, zwanghafte Kontroll- und beruhigende Verhaltensweisen an den Tag zu legen.
Das Nachschlagen vieler Informationen über eine Schwangerschaft im Internet kann zu einer Art zwanghaftem Verhalten werden. Manchmal wirst du hilfreiche Informationen finden. Ein anderes Mal wirst du dadurch noch besorgter oder verwirrter. Wenn sich das Lesen von Informationen im Internet etwas zwanghaft anfühlt, macht es dich wahrscheinlich insgesamt ängstlicher.
Versuche, den Sweet Spot für dich zu finden. Wenn du auf ein Forum stößt und du den Eindruck hast, dass das Lesen von Informationen über den Versuch einer Schwangerschaft dich noch ängstlicher macht, lege eine Pause ein. Wenn es für dich kein Problem darstellt, brauchst du nicht damit aufzuhören.
3. Hab‘ einige Antworten parat, um Verwandten und Freunden zu begegnen.
Eine der größten Herausforderungen für Paare, die versuchen, schwanger zu werden, ist der Umgang mit Fragen und „hilfreichen“ Ratschlägen ihrer Angehörigen und Freunde.
Wenn jemand fragt, wann du endlich Kinder bekommst, fühle dich nicht verpflichtet, diese Konversation zu vertiefen, wenn dir nicht danach ist. Lächele einfach und sage: „Sobald ich es weiß, lasse ich es dich wissen!“
Wenn dir jemand sagt: „Es ist alles in deinem Kopf! Höre auf, dir Sorgen zu machen, und du wirst schwanger“, sage einfach etwas wie „Danke für den Ratschlag“, und wechsle das Thema.
4. Lege deine Scham ab.
Menschen können ein Gefühl der Scham empfinden, wenn eine Schwangerschaft auf sich warten lässt oder sie Hilfe brauchen.
Sei freundlich zu dir selbst – jede Scham, die du empfindest, ist nicht gerechtfertigt.
Jedes 7. Paar in Deutschland hat Probleme bei der Empfängnis. Viele Frauen benötigen mehr Zeit, um schwanger zu werden oder brauchen Hilfe. Nur wird darüber selten gesprochen.
Schwierigkeiten bei der Empfängnis machen dich nicht weniger fraulich und deinen Mann auch nicht weniger männlich!
5. Verstehe die Psychologie hinter der Symptomfindung.
Ich spreche von Symptombeobachtung, wenn du während der zweiwöchigen Wartezeit zwischen dem Eisprung und deiner Periode übermäßig auf Anzeichen einer Schwangerschaft oder Nichtschwangerschaft achtest.
Wie bereits erwähnt, dient Angst der erhöhten Wachsamkeit. Sie sorgt also dafür, dass du auf der Hut bist. Wenn jemand irgendeine Art von gesundheitsbezogenen Ängsten hat, erstreckt sich diese Wachsamkeit gewöhnlich auf die genaue Überwachung des eigenen Körpers. Du wirst daher viele Empfindungen wahrnehmen, die du normalerweise nicht
bemerken würdest.
Was auch immer du während der zweiwöchigen Wartezeit bemerkst – ob es nun Anzeichen sind, die dich hoffen lassen, dass du schwanger bist, oder fehlende Symptome, die dich verzweifeln lassen – halte diese Gedanken auf Sparflamme.
Je mehr du erkennen kannst, dass alles, was du wahrnimmst, nicht unbedingt eine große Bedeutung hat, desto weniger wird die zweiwöchige Wartezeit eine emotionale Achterbahnfahrt sein.
6. Plane unterhaltsame Aktivitäten für die zweiwöchige Wartezeit.
Einige Formen der Ablenkung können sehr nützlich sein, um mit der Angst umzugehen.
Unterhaltsame Aktivitäten, insbesondere solche, bei denen man aus seiner gewohnten Umgebung herauskommt, können in der Hinsicht sehr hilfreich sein. Wenn es dir nicht möglich ist wegzufahren, wie wäre es dann mit einem neuen Hobby, wie Malen, ein Instrument lernen oder Inline Skating?
7. Finde gesunde Kanäle für deine Emotionen.
Der Stress und die Enttäuschung während der Kinderwunschzeit können überwältigend sein, und sicherlich hast du nicht immer Lust, mit jemandem darüber zu sprechen.
Finde in diesen Fällen andere Wege, um diese Gefühle zu überwinden:
Schreibe in ein Tagebuch, gehe spazieren oder treibe Sport, engagiere dich freiwillig für eine Sache, die dir wichtig ist, usw.
8. Stelle die Intimität mit deinem Partner wieder her.
Wenn du schon lange versuchst, schwanger zu werden, kann sich das negativ auf die Intimität mit deinem Partner auswirken. Sie wirkt erzwungen oder scheint nur noch zum Zweck einer Schwangerschaft zu dienen – und das kann eurer Beziehung schaden.
Intimität jeder Art – sexueller und romantischer Art – kann viel dazu beitragen, Stress abzubauen und dir das Gefühl zu geben, wieder ganz du selbst zu sein.
Finde Wege, wieder eine Verbindung zu deinem Partner herzustellen, indem du ihm eine besondere Mahlzeit zubereitest, ihr einfach nur Händchen haltend einen Spaziergang im Park macht oder ihr nackt nebeneinander liegt und euch streichelt, ohne dass ihr Sex habt.
9. Kümmere dich um dich selbst.
Viele dieser Tipps haben eines gemeinsam: Selbstfürsorge.
Die verschiedenen Schritte zur Überwindung der Unfruchtbarkeit können überwältigend erscheinen, aber es ist wichtig, sich in dieser Zeit auf sich selbst zu konzentrieren.
Je gesünder und glücklicher du dich fühlst, desto weniger lähmend wird deine Kinderwunschreise für dich und deine Beziehung sein.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute auf deinem Weg! Wenn du meine Hilfe in dieser emotionalen Zeit benötigst, kannst du mich gerne für ein kostenloses Orientierungsgespräch kontaktieren.
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Junge lateinische Frau isoliert auf blauem Hintergrund in Rückenlage
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